Teil 3 der Blogserie zum Pferderücken. Nach dem ersten Verdacht und abschliessender tierärztlicher Diagnostik gibt es etliche Therapiemöglichkeiten. Welche ist die richtige?
Die Therapie von manifestierten Rückenproblemen ist oft mühsam und langwierig und was dem einen Pferd hilft, muss für das andere Pferd noch lange nicht die richtige Lösung sein. Es ist sinnvoll, sich verschiedene Möglichkeiten anzuschauen und sich durch den Tierarzt und erfahrene Therapeuten unterstützen zu lassen. Ganz wichtig ist aber auch hier, dem eigenen Bauchgefühl ein Mitspracherecht einzuräumen und nicht einfach auf die Leute zu hören. Es liegt mir fern, hier Antiwerbung zu betreiben und mich selbst oder andere Therapeuten schlecht zu reden aber unterm Strich kennst Du Dein Pferd (hoffentlich) am besten und kannst daher oft selbst am besten einschätzen, was für Euch der richtige Weg ist.
In der Schulmedizin werden oftmals zunächst die Medikamente unmittelbar in den Rücken injiziert, was kurzfristig Schmerzen und Entzündungen beseitigt und so ein schmerzfreies Arbeiten ermöglicht. Diese Möglichkeit ist Gold wert, denn sie sorgt ggf. unmittelbar für eine deutliche Erleichterung. Bleibt aber ansonsten alles wie es ist, derselbe (ggf. unpassende) Sattel, dieselbe Art zu reiten, etc. ist es meist eine Frage der Zeit, bis die Probleme erneut auftauchen. Möglich ist auch, dass das Schmerzgedächtnis des Pferdes bereits so verfestigt ist, dass sich durch Medikamente gar nichts verändert.
Wer also nicht regelmässig nachspritzen möchte (oder jedenfalls die Chance darauf haben möchte, dies nicht zu müssen), der sollte sich Unterstützung durch Physiotherapeuten, Osteopathen, Akupunkteure o.ä. suchen.
Mit Akupunktur lassen sich sowohl Schmerzen und Entzündungen als auch Blockaden im Bewegungsapparat gut behandeln. Viele Pferde reagieren hier sehr gut und auch wenn die Akupunktur ein wahnsinnig umfangreiches Thema ist, so kann Dir ein Therapeut oft ein paar Punkte für den Hausgebrauch zeigen, die du selbst nach Bedarf mit Akupressur behandeln kannst.
Kinesiotapes können bei Rückenproblemen sinnvoll eingesetzt werden. Mit den Tapes kann sowohl das Skelett als aber auch und vor allem die Muskulatur gut behandelt werden. Oftmals sind muskuläre Verspannungen, die sich über den gesamten Rücken und die Kruppenmuskulatur ziehen (mit)ursächlich für Rückenprobleme und da kann Taping eine hervorragende Unterstützung bieten.
Massagen und Triggerpunktbehandlungen sind ebenfalls eine sinnvolle Möglichkeit, die Muskulatur zu behandeln. Gerade Pferde, die sehr berührungsempfindlich sind, sind hier aber oft nicht so empfänglich und werden mitunter sogar wehrhaft, wenn man sie zu energisch anfasst. Das führt dann wiederum eher zu mehr als zu weniger Verspannung, insofern ist hier immer darauf zu achten, wie das einzelne Pferd reagiert und die Massagen sind entsprechend auf das Pferd abzustimmen.
Die Osteopathie kennt viele weitere Möglichkeiten, um Blockaden im Skelett zu lösen, die Muskulatur zu behandeln und so dem Pferd Erleichterung zu verschaffen. Die Methoden sind in der Regel sehr sanft und vielen Pferden sieht man bereits während der Behandlung an, wie sie es geniessen.
Ausserdem gibt es inzwischen viele Geräte, die uns Therapeuten bei der Arbeit unterstützen wie z. B. den Neurostim, Laser, Equitron, etc. Ich persönlich verzichte bis dato auf den Einsatz solcher Geräte (allerdings hat das viel auch damit zu tun, dass die Anschaffungskosten für ein hochwertiges Gerät nicht ganz unwesentlich sind und ich noch von keinem so überzeugt war, dass ich fand "Das muss ich haben" ;-)). Je nach Pferd macht aber durchaus das ein oder andere Sinn.
Soweit mal zu einigen Möglichkeiten, Rückenprobleme beim Pferd therapeutisch anzugehen. Natürlich bediene auch ich mich dieser Möglichkeiten im Rahmen einer Behandlung. Falls ich mir Dein Pferd mal anschauen soll, melde dich gerne bei mir. Im nächsten Teil der Serie schauen wir uns dann an, wie das Training eines pferdigen Rückenpatienten sinnvoll gestaltet werden kann, sei gespannt! Übrigens: "Wie wir Pferden den Rücken stärken" - so lautet der Titel meines Vortrages, den ich gerne nach Vereinbarung auch bei dir am Stall halte. Inhalt:
Wie ist der Pferderücken anatomisch aufgebaut?
Welche physiologischen Rückenbewegungen sind möglich?
Was sind die gängigsten Rückenprobleme beim Pferd?
Was kann ich als Mensch für einen gesunden Pferderücken tun?
Wie kann ich mein Pferd gefahrlos physiotherapeutisch unterstützen?
Dauer: ca. 90 Minuten
Bisheriges Feedback: informativ, unterhaltsam, humorvoll vorgetragen und es gab nützliche Lösungsvorschläge für jeden Pferdehalter Interesse? Sprich mich unverbindlich an!
#Pferdetherapie #Pferdemassage #Faszien #Pferderücken #KissingSpines #Trageerschöpfung #Rückenprobleme #Muskulatur #Sattelzwang #Bocken #Reitpferd #Training #Pferdephysiotherapie #PferdeWellness #WellnessfürsPferd #Senkrücken #Röntgen #Szintigraphie #Thermographie #DiagnostikvonRückenproblemenbeimPferd